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Lothar Matthäus über sein Image und einen neuen Job



Freitag, 26. Oktober 2012

Lothar Matthäus über sein Image und einen neuen Job
"Ich werde mich nicht einschließen"

Von Joel Delano

Während die Nationalelf ein 4:0 gegen Schweden verspielt, sitzt Lothar Matthäus mit Pelé auf einer Jacht, trinkt Rotwein - und staunt, wie die brasilianische Legende vom deutschen Fußball schwärmt. Zu Recht, wie Lothar Matthäus im Interview mit n-tv.de sagt. Ein Gespräch über böse Journalisten, Neid und die Mär von den elf Freunden. Und um Frauen geht es auch.

Für einen Moment wird Lothar Matthäus doch unwillig. "Loddar kommt" steht auf dem Plakat, mit dem die Buchhandlung in den Gropius-Passagen für diesen Abend wirbt, an dem der ehemalige Weltfußballer sein Buch "Ganz oder gar nicht" vorstellt. Knapp 50 Menschen haben neun Euro bezahlt, um ihm an diesem Abend in einem Einkaufszentrum im Berliner Bezirk Neukölln zuzuhören, wie er aus seinem Leben erzählt. Lothar Matthäus duzt sein Publikum - und stellt erst einmal klar, dass er Lothar heißt. Nicht Loddar. Das findet er respektlos.

Darum geht es ihm. Respekt und Anerkennung. Er möchte, dass ihn die Menschen so sehen, wie er sich sieht. Es kränkt ihn, dass das nicht zusammenpasst. Seine Sicht auf sein Leben, und das, was die anderen, vor allem Journalisten, daraus machen. Deswegen diese Autobiografie. Deswegen betont er unermüdlich, was er geleistet hat. Und wirkt dabei wie einer, der ständig fragt: Warum mögt ihr mich nicht? Er, den sie als Kind immer "Kleiner" gerufen haben, wie er erzählt. Er, der sich auf dem Fußballplatz gegen die Älteren durchgesetzt hat, weil er besser war als die meisten. Er, der von sich sagt: "Ich bin ein glücklicher Mensch." Die Menschen in der Buchhandlung mögen ihn, sie haben nicht vergessen, wie gut er als Fußballer war. Vor einem Jahr wurde er als Trainer Bulgariens entlassen, seitdem sucht er einen Job. Darum kämpft er. "Man sollte mich so sehen, wie ich bin. Auch meine Trainerleistungen."

"Vielleicht habe ich ein wenig länger gebraucht"

Und Lothar Matthäus macht das gut. Erzählen kann er, viel von früher, als er 1990 in Italien mit der deutschen Mannschaft Weltmeister wurde und es schließlich zum Rekordnationalspieler brachte. Sieben Mal war er mit dem FC Bayern München Deutscher Meister, einmal holte er mit Inter Mailand den Titel. Aber er plaudert auch über Privates, damit hat er kein Problem. Vier gescheiterte Ehen, stets begleitet von den Schlagzeilen des Boulevards, da gibt es viel zu erzählen. "Es hat leider nie zu einem guten Endresultat gereicht." Aber er habe aus seinen Fehlern gelernt. "Vielleicht habe ich ein wenig länger gebraucht."

Die Hauptsache aber sei: "In meinem Leben ist immer Spaß dabei." Ihm ist anzumerken, dass er das ernst meint mit dem Spaß. Auch, als er sich am Nachmittag vor der Buchvorstellung im Hotel eine Stunde Zeit nimmt, um mit n-tv.de über sein Leben zu sprechen. Der Mann vom Lübbe-Verlag hatte es vorher gesagt: "Sie können ihn alles fragen." Ein Gespräch über böse Journalisten, Neid in Deutschland, seine Erfolge, seine Perspektiven als Trainer, darüber, warum Joachim Löw und die DFB-Elf fast alles richtig machen und darüber, warum das Gerede von den Elf Freunden auf dem Platz absoluter Humbug ist. Und um Frauen geht es auch.
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